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Kinderwunsch

Unerfüllter Kinderwunsch

Ursachen und künstliche Befruchtung

Ein unerfüllter Kinderwunsch kann vielfältige Ursachen haben. Der Anlass ist nicht immer krankhafter Natur und kann bei der Frau aber auch beim Mann zu finden sein. Deshalb ist es notwendig, dass beide Partner an der Diagnostik und Behandlung teilnehmen.


Weibliche Ursachen

  • hormonell bedingte Störung der Eizellreifung
    Ausbleiben des Eisprungs
  • nur teilweise oder gar keine Durchgängigkeit der Eileiter
  • Endometriose, Wachstum von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter
  • Fehlbildungen von Eierstöcken, Eileiter oder Gebärmutter
  • Antikörper gegen die eigenen Eizellen oder Spermien

Psychische Ursachen

Wenn keine organischen Gründe für die Unfruchtbarkeit gefunden wurden, kann vor allem Stress die Ursache sein. Dieser kann auch seine Beweggründe in der ungewollten Kinderlosigkeit haben. Je länger es dauert, ein Kind zu zeugen und je stärker das Paar es sich wünscht, desto häufiger liegt es an diesem Stress. Stress kann Einfluss auf die Hormone nehmen. Bei der Frau kann der Eisprung ausbleiben, beim Mann kann dieser die Bildung von Samenzellen hemmen und ihre Qualität vorübergehend herabsetzen.


Männliche Ursachen

  • unzureichende Produktion von beweglichen Spermien
  • Blockierung der Samenleiter

Unterstützter Kinderwunsch


Hormonelle Stimulation

Für die Hormonbehandlung wird z.B. eine bestimmte Menge Fruchtbarkeitshormone gespritzt. Die Behandlung beginnt am 3. Zyklustag, also am dritten Tag Ihrer Menstruation. Am 8. Zyklustag wird die Eizellreifung durch Ultraschall und Blutuntersuchung kontrolliert. Ist die Eizelle schon groß genug, wird der Eisprung mittels einer weiteren Hormongabe ausgelöst. Die Befruchtung kann dann entweder durch Geschlechtsverkehr oder durch die Insemination erfolgen.


Insemination

Die Insemination wird durchgeführt, wenn die Anzahl oder Beweglichkeit der Spermien vermindert ist. Über einen Katheter werden die Spermien zum Zeitpunkt des Eisprungs direkt in die Gebärmutter eingeleitet.


In-vitro-Fertilisation

Die In-vitro-Fertilisation kommt in Frage, wenn die ersten beiden Möglichkeiten bei Ihnen nicht zu einem Erfolg führen können, z.B. weil die Eileiter irreparabel geschädigt sind oder die Zeugungsfähigkeit des Mannes deutlich eingeschränkt ist. Die Befruchtung erfolgt außerhalb des Mutterleibes. Nach der Befruchtung wird die Eizelle über einen Katheter in die Gebärmutter eingeführt. Mit Hilfe von Ultraschall und einer feinen Nadel werden die Eizellen durch die Vagina entnommen. Dann werden sie in einer Glasschale mit den Samenzellen zusammengebracht. Samen- und Eizellen verbringen 24 Stunden in einem Wärmeschrank. Ist es nach dieser Zeit zu einer Befruchtung gekommen, werden maximal drei befruchtete Eizellen über einen Katheter in die Gebärmutter eingesetzt.


Intratubarer Gametentransfer (GIFT)

Im Unterschied zu der In-vitro-Fertilisation werden die gewonnenen Eizellen in einen Katheter aufgezogen. In einer zweiten Kammer des Katheters befinden sich die Samenzellen des Partners. Ei- und Samenzellen werden mittels Katheter in die Eileiter gesetzt. Jetzt kann eine Befruchtung auf natürlichem Wege stattfinden.


Mikro-Injektion

Diese Methode ist eine Weiterentwicklung der In-vitro-Fertilisation. Hier wird nicht abgewartet, dass sich Eizellen und Samenzellen in einer Glasschale vereinigen, sondern ein einzelnes Spermium in eine dünne Pipette aufgezogen und direkt in die Eizelle eingegeben.


MESA*/TESE**

Es kann vorkommen, dass in einem Samenerguss gar kein Spermium vorhanden ist, z.B. nach einem Samenleiterverschluss. Es befinden sich aber oft noch befruchtungsfähige Spermien im Hoden oder Nebenhoden. Diese können dann durch eine kleine Operation gewonnen werden.

Erläuterung
*MESA = Mikrochirurgische epididymale Spermienaspiration, Samengewinnung aus den Nebenhoden
**TESE = Testikuläre Spermienextraktion, Samengewinnung aus den Hoden